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Präsenzpodiumsdiskussion der "Power-Bauern"

Vertreter der FREIE WÄHLER Pohlheim haben ihre Teilnahme an der am Samstag, dem 27. Februar stattfindenden Präsenzpodiumsdiskussion der "Power-Bauern" aufgrund der aktuellen Pandemielage abgesagt.

Im Rahmen der Veranstaltung mit bis zu 70 Teilnehmern sollen folgende Themenbereiche behandelt werden:

1. Landverbrauch im Spannungsfeld zwischen kommunaler Entwicklung und regionalem Bedarf.
2. Freizeit in Wald und Flur bei reduzierter Fläche.
3. Wie sehen die Perspektiven für landwirtschaftliche Betriebe in Pohlheim aus.
4. Erneuerbare Energien – Möglichkeiten von Kooperationen zwischen Landwirten und der Stadt


Nachfolgend die Antworten der FREIE WÄHLER zu den vorgenannten Themenbereichen:


Antwort zu 1:


Die Stadt Pohlheim wächst weiterhin und daran gekoppelt der Bedarf an Wohn- und Erwerbsraum. Um den Flächenverbrauch dabei so gering wie möglich zu halten, sollten Wohn- und Erwerbsflächen zukünftig nach Möglichkeit in den bereits bebauten Ortslagen ausgewiesen werden. Das Credo könnte zukünftig lauten: „Innenentwicklung der sechs Pohlheimer Stadtteile hat Vorrang vor jeglicher Außenentwicklung“.

 

Aktuell sind in Garbenteich, Grüningen und Hausen weitere Wohnbaugebiete angedacht. Zukünftig werden leerstehende Gebäude renoviert und moderner Wohnraum wird dort geschaffen. Besonders Junge Familien könnten in sanierte Bauernhäuser oder auch umgebaute Scheunen einziehen. Diese Innenverdichtung sollte bedarfsorientiert unter Steigerung der Attraktivität unserer Ortsbilder in den sechs Stadtteilen erfolgen. Einen weiteren Lösungsansatz sehen wir im vermehrten Bau von Doppel- und Reihenhäuser. Dies kann den Flächenverbrauch und die Kosten für alle Beteiligten senken. Die Verwendung nachhaltiger Baustoffe ist ähnlich wichtig, wie geringer Energieverbrauch. Dabei unterstützen wir die Möglichkeiten des Mehrgenerationenwohnen und die daraus resultierenden Synergieeffekte im Zusammenleben von Menschen.

Pohlheim wird mit dem Gewerbegebiet Garbenteich Ost ein seit jahrzehnten in der Planung befindliches Projekt in naher Zukunft unter bestimmten Bedingungen des Natur- und Landschaftsschutzes umsetzen. Weitere Gewerbeflächen sind nicht in Planung. In den kommenden Jahren wird aus unserer Sicht der Onlinehandel mit Auslieferung für Lebensmittel zunehmen und bereits bestehende Gewerbeflächen mit großen Parkflächen können nach verdichtet werden. Wir sehen daher die Sorge um größere Landumnutzung in Pohlheim in diesem Bereich für nicht gegeben an.

 

Die Optimallösung, wie die Prioritäten im Spannungsfeld kommunaler Entwicklung und regionalem Bedarf richtig zu setzen sind, gibt es wohl nicht.
Eine von der Bevölkerung als einigermaßen „gerecht“ empfundene Lösung zu finden, ist die ständige Herausforderung. Wie komplex und umstritten Entscheidungen oft sind, kann man allein anhand der Lokalmeldungen in der Gießener Tagespresse lesen, wenn verschiedene Gruppierungen für oder gegen neue Projekte mit “Landverbrauch” sind.

Antwort zu 2:


Jedermann hat das Recht auf Erholung in der freien Landschaft. Diese freie Betretungsrecht muß jeder Grundeigentümer aufgrund der Sozialpflichtigkeit seines Grundeigentums dulden.

Seine Pflicht zur Duldung gilt aber nicht schrankenlos. Gesetzliche Betretungsverbote sind zu beachten! Daher wäre es aus Sicht der FREIE WÄHLER wünschenswert, dass alle Menschen diese Regeln kennen und beachten würden [vgl. § 15 Hessisches Waldgesetz (HWaldG) – Betreten des Waldes, Reiten und Fahren sowie § 27 Hessisches Ausführungsgesetz zum Bundesnaturschutzgesetz (HAGBNatSchG) - Betreten der freien Landschaft, Satzung über das Verhalten in der Flur].

Antwort zu 3:


Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts arbeiteten 38% der Erwerbstätigen Deutschlands in der Landwirtschaft. Damit war die Landwirtschaft der größte Arbeitgeber, dicht gefolgt von der Industrie.
Heute sind nur noch zwischen zwei und drei Prozent der Erwerbstätigen in der Landwirtschaft beschäftigt. Gleichzeitig hat sich die Zahl der Menschen, die von einem Landwirt mit Lebensmitteln versorgt wird, vervielfacht. Um 1900 erzeugte ein Bauer genügend Lebensmittel für vier Menschen, heute reichen die Agrarerzeugnisse nur eines Landwirts im Durchschnitt für 134 Mitbürger.
Diese beachtliche Leistungssteigerung war nur durch kontinuierlichen technologischen Fortschritt möglich, mit bedeutsamen Folgen für die Gesellschaft und unsere Umwelt.

Die wichtigsten Veränderungen in der Landwirtschaft in den letzten hundert Jahren betreffen:
• den vermehrten Einsatz von Maschinen
• die Entwicklung immer effektiverer Pflanzenschutzmittel und Insektizide
• die Züchtung von Hochleistungssorten im Bereich der Nutzpflanzen und der Nutztiere

Die meisten Tätigkeiten in der Landwirtschaft mussten in früheren Zeiten von Hand gemacht werden. Der Hauptgrund, warum so viele Menschen in diesem Wirtschaftszweig beschäftigt waren. Heute übernehmen Maschinen das Aussäen, das Versprühen von Pestiziden oder Ausbringen von Dünger und schließlich auch die Ernte. Die Maschinen werden kontinuierlich leistungsstärker und größer. Dadurch kann Arbeit viel schneller und effektiver erledigt werden. In der Folge verloren Menschen in großem Umfang ihre Arbeitsplätze in der bäuerlichen Landwirtschaft.

Diese Veränderungen sind immer noch zu beobachten. Landwirtschaftliche Flächen werden in den Pohlheimer Stadtteilen zu größer Flächeneinheiten zusammengelegt und von immer weniger Vollerwerbslandwirten bearbeitet.

In der Landwirtschaft kommen zunehmend selbstfahrende Maschinen zum Einsatz. Diese können über GPS von steuernden und messenden Computern bedient sowie quadratmetergenau in der Fläche gelenkt werden. Der die Maschine begleitende Landwirt ist in vielen Fällen heute aber noch zur Erfüllung gesetzlicher Pflichten nötig. Der Personalbedarf in der Landwirtschaft wird auf ein Minimum, wahrscheinlich unter einem Prozent der Erwerbstätigen sinken.

Die Flächen werden in Zukunft wahrscheinlich von kapitalstarken Unternehmen gekauft werden und aus der ehemals bäuerlichen Landwirtschaft wird eine große “Pohlheimer Agrarfabrik”. Es kann dazu führen, dass letztendlich noch größere Zusammenschlüsse auf regionaler sogar überregionaler Ebene erfolgen.
Die Verbraucher haben es hierbei durch ihr Kaufverhalten in der Hand und gestalten aktiv die Perspektive der Pohlheimer Landwirtschaft mit.

Für uns FREIE WÄHLER bedeutet „Zukunft für den ländlichen Raum“, dass die junge Generation dort eine lebenswerte Perspektive erkennt, damit die Landwirtschaft auch weiterhin möglichst flächendeckend ihre Kernfunktionen erfüllen kann. Das beschriebenen Szenario sollte so nicht in vollem Umfang zur Realität werden. Die Produktion von Nahrungsmitteln und Biorohstoffen, sowie die Pflege und Erhaltung der Kulturlandschaft, erfolgt im Interesse unserer gesamten Gesellschaft.

Antwort zu 4:


Wir FREIE WÄHLER sehen an verschiedenen Stellen die Möglichkeit die Zusammenarbeit von Landwirtschaft und Kommune weiter auszubauen. Die erneuerbaren Energien stellen dabei nur einen Teilbereich möglicher Kooperationen dar.

Ein sehr wichtiges Projekt stellt die Umsetzung der von uns vorgeschlagenen Bauernhof Kita in Pohlheim dar.

Im Hinblick auf die “erneuerbaren Energien” sehen wir ein mögliches Betätigungsfeld in direkter Anlehnung an das Gewerbegebiet Garbenteich Ost. Hier könnte eine moderne Biogasanlage entstehen, die einen großen Teil der vor Ort benötigten Energie mit heimischen, nachwachsenden Rohstoffen liefern könnte.

Mit Hilfe von moderner Blockheizkraftwerktechnik mit einem hohem elektrischen und thermischen Wirkungsgrad, könnten fast 85 Prozent der über die Pflanzen aufgenommenen Sonnenenergie in die Energiekreisläufe der Strom und Wärmenetze eingespeist werden. Zusätzlich würde für die Anwohner landwirtschaftlicher Flächen ein entlastender Zusatzeffekt entstehen: Die Verwertung von Güllen aus den Pohlheimer landwirtschaftlichen Betrieben würde zu einer deutlichen Verringerung der “Geruchsemissionen” führen.

Der in der Biogasanlage produzierte Dünger könnte darüber hinaus,durch umweltschonende Ausbringverfahren, zurück auf die heimischen Felder kommen. Das wäre ein in sich geschlossener Wirtschaftskreislauf mit bemerkenswerten Vorteilen für Mensch und Natur.


Wir wünschen der Veranstaltung einen guten Verlauf und hoffen, dass alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer gesund bleiben!

 

Foto: Bild von Pete Linforth auf Pixabay

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